Der Umgang mit kultureller Vielfalt ist eine besondere Qualität der HAK/HAS Neunkirchen. Für unsere Schülerinnen und Schüler ist der Wechsel zwischen Erstsprache und Unterrichtssprache ebenso selbstverständlich wie der Kontakt zu verschiedenen Religionen, Bräuchen und Lebensmodellen. Das sogenannte “Andere”, das “Fremde” wird hier als Bereicherung wahrgenommen. Und so lernen wir durch die Auseinandersetzung mit unseren Gemeinsamkeiten und Unterschieden täglich etwas Neues. Am Ende haben alle den gemeinsamen Wunsch, den Sprung in ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben zu schaffen. Ob dies gelingt, entscheidet nicht die Herkunft, entscheidet nicht, wer man ist, sondern das, was man leistet – und darauf sind wir sehr stolz!
In Zeiten übersteigerten Nationalismus’ und pseudowissenschaftlicher Rassenideologie spielte es dagegen keine Rolle, was ein Mensch leistet, sondern nur, was er ist. Die Idee, das „Wir“ über das „Andere“ zu stellen und daraus das Recht abzuleiten, es zu vernichten, führte in der Zeit von 1938 bis 1945 dazu, dass im Konzentrationslager Mauthausen und seinen Außenlagern 190.000 Menschen aus mehr als 40 verschiedenen Nationen unter fürchterlichen Bedingungen gefangen gehalten und zu Schwerstarbeit gezwungen wurden. 90.000 Menschen kamen dabei ums Leben oder wurden von Angehörigen der SS ermordet.
Als Schule besuchen wir diesen Ort, um die Verbrechen des Nationalsozialismus und anderer totalitärer Regime als Teil unserer Vergangenheit zu begreifen – als etwas, das das Zusammenleben und den Umgang miteinander in Europa nachhaltig geprägt hat und bis heute wirkt. Wir erkennen vor allem aber auch eine Verantwortung: nämlich jene, Diskrimination, Vorurteilen und Stigmatisierung, egal in welcher Form keinen Raum zu geben.