Schon am Bahnsteig in Neunkirchen war klar, das wird heute ein ziemlich kalter, windiger Tag werden!
Nach einer flotten Fahrt mit den Railjets der tschechischen und österreichischen Bahn starteten wir unsere Erkundung in der Wartehalle des Hauptbahnhofes St. Pölten.
Unser Stadtbegleiter brachte uns entlang des Mühlbaches zunächst zum ehemaligen Wiener Tor.
Von der mittelalterlichen Geschichte der Stadt mit ihren Hauptstraßen, die auf die wichtigsten Handelspartner, nämlich Wien, Krems und Linz verweisen, machten wir gedanklich einen großen Sprung in die jüngere Vergangenheit zum Regierungsviertel.
Im Landtag konnten wir uns nach der eisigen Kälte endlich aufwärmen. Mit Blick auf den Sitzungssaal des niederösterreichischen Landesparlaments erfuhren wir, wie im föderalen Österreich wichtige politische Institutionen funktionieren.
Nach dem Besuch der Landhauskapelle brachte uns die Plattform am Klangturm einen beeindruckenden Überblick über das verschneite St. Pölten.
Unser nächstes Ziel war der mächtige Dom. Die barocke Pracht kontrastiert mit der zurückhaltenden schlichten Ausstattung der Landhauskapelle, die wir kurz zuvor kennengelernt hatten. Auf dem Vorplatz konnten wir den Archäologen bei der Ausgrabung zahlreicher Skelette aus dem Mittelalter zusehen.
Weiter ging es durch die Straßen und Gassen der barocken Altstadt zum Rathaus. Trotz eisiger Temperaturen konnte uns unser Stadtbegleiter mit seinen Ausführungen weiter in den Bann ziehen, so auch mit der Erklärung des Spießrutenlaufes, den es als brutale Strafe vor Jahrhunderten in der Marktgasse gab.
Den Abschluss bildeten zwei architektonische Besonderheiten, nämlich das Haus mit den Keramiktellern an der Fassade neben den Fenstern im 1. Stock und zuletzt das „Schlangenhaus“ im Jugendstil in der Kremser Gasse.
Nachdem wir uns in der Mensa der HTL-HAK-HAS St. Pölten mit einem Menü gestärkt hatten, brachten uns die Railjets der ÖBB zügig zurück nach Neunkirchen.
- 3. 2018, Mag. Karl Westermayer