Rezension zu „Mutter Courage und ihre Kinder“ im Burgtheater
von Nicole Hollendohner und Lena Eichberger (3BK)
Die 3BK besuchte neulich das Burgtheater in Wien, um sich das bekannte Theaterstück „Mutter Courage und ihre Kinder“ anzusehen. Da wir uns kürzlich im Literaturunterricht mit dem Dreißigjährigen Krieg beschäftigten, passte das Stück genau zum Thema.
Das Stück zeigt in mehreren Bildern, wie Mutter Courage und ihre Kinder als fahrende Händler versuchen, vom Krieg zu leben, indem sie Waren an die Soldaten an den unterschiedlichen Schauplätzen des Dreißigjährigen Kriegs verkaufen. Der Autor Bertolt Brecht fand seine Inspiration für das Stück im schwedischen Exil kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Er wollte Schweden vor der Idee warnen, gute Geschäfte mit dem beginnenden Krieg zu machen.
Die Inszenierung von David Bösch im Burgtheater ist aber zeitlos und soll zum Ausdruck bringen, dass dieses Stück heute noch aktuell ist und das Thema Krieg möglicherweise noch einige Zeit präsent sein wird. Bösch erreicht dies zum Beispiel mit dem Bühnenbild, welches sehr dunkel gehalten ist. Überall stehen schlichte, weiße Kreuze. Dieses Bild soll düstere Stimmung erzeugen und wahrscheinlich einen Friedhof für die Opfer des Krieges weltweit darstellen.
Das gedämpfte Licht trägt ebenfalls zur bedrückenden Stimmung im Publikum bei. Zudem erkennt das Publikum an der trostlosen Kleidung der Figuren, dass es sich um eine sehr dramatische Zeit handelt. So tragen sie dreckige, zerlumpte Kleidung, um ihre Ärmlichkeit und Besitzlosigkeit darzustellen. Die Schauspieler und Schauspielerinnen leben sich sehr gut in ihre Rolle hinein und können die Gefühle, Gesten und Werte der Figuren zeigen. Sie spielen ihre Rollen so überzeugend und so wahrhaftig, dass man glaubt, selbst ein Teil des Stücks zu sein. Neben Licht und Ton wird auch Nebel verwendet. Während das Licht dezent eingesetzt wird, sodass die düstere Stimmung unterstützt wird, aber trotzdem noch alles gut beleuchtet ist, wird der Nebel zu stark eingesetzt und ist deshalb ab und zu sogar störend.
Das Theaterstück zeigt, dass es im Krieg keine Gewinner gibt und auch nie geben wird. Das wird dargestellt, indem jede der Figuren im Krieg Verluste erleidet, vor allem aber Mutter Courage, welche Gewinn mit dem Krieg machen wollte, jedoch dabei alle ihre Kinder verliert.
Für uns persönlich war das Stück sehr ansprechend und interessant. Die Besucher erfahren viel über die Ängste und Befürchtungen des Autors und dass es noch heute wichtig ist, nicht am Krieg verdienen zu wollen, sondern sich für den Frieden einzusetzen. Außerdem ist es ein ganz anderes Gefühl, im Theater zu sitzen, statt zu Hause auf der Couch, was unseren Besuch noch besonderer machte. Es war ein sehr interessanter und informativer Abend, einfach ein einmaliges Erlebnis! Unserer Ansicht nach lohnt es sich also auf jeden Fall, das Burgtheater aufzusuchen und sich das Stück anzusehen.