Die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus und seinen Verbrechen spielt bis heute im politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben eine große Rolle. Aus diesem Grund beschlossen die Schülerinnen und Schüler der 5AK, im Rahmen des VIP-Tags im Februar die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers in Mauthausen zu besuchen. Hier wurden zwischen 1938 und 1945 etwa 190.000 Menschen unter fürchterlichen Bedingungen gefangen gehalten und zur Arbeit im Steinbruch gezwungen. Mehr als 90.000 Menschen kamen dabei ums Leben oder wurden von SS-Angehörigen ermordet.
Unter der fachlichen Begleitung durch Magdalena Fröhlich diskutierten die Schülerinnen und Schüler historisches Bildmaterial, Berichte von Überlebenden und andere Quellen, die den Alltag im Konzentrationslager dokumentieren. Der Rundgang bot aber auch Raum, persönliche Gedanken auszutauschen und der Frage nachzugehen: “Warum beschäftigt uns diese Zeit heute noch? Und was hat sie mit uns tun?“
Das Angebot nahmen die Schülerinnen und Schüler interessiert an und untersuchten gemeinsam mit Frau Fröhlich jene Mechanismen, auf denen Diskriminierung von Minderheiten und ihre systematische Ausgrenzung beruhen. Besonders aufschlussreich war in diesem Zusammenhang der nähere Blick auf konkrete Handlungsspielräume der Täter sowie der Bewohner der angrenzenden Gemeinden, der den hartnäckigen Mythos vom „Nichts-gewusst-haben“ und „Keine-Wahl-gehabt-haben“ widerlegt und die begangenen Verbrechen und das konsequente Wegsehen als bewusste Entscheidungen enttarnt.
Die Ohnmacht angesichts dessen, wozu Menschen fähig sind, ließ bei einigen Schülerinnen und Schülern Zweifel aufkommen, ob ähnliche Verbrechen in der heutigen Zeit zu verhindern wären, andere sahen in der Auseinandersetzung mit dem Thema und der zunehmenden Sensibilisierung eine wichtige Chance.
Daneben ginge es vor allem aber auch darum, die Opfer zu hören, nicht zu vergessen und ihr Leid anzuerkennen, ergänzte Frau Fröhlich abschließend.
Foto: Karakoca Fatima, 5AK